10.02.2023 -
Prof. Dr. Dimitrios Mougiakakos ist seit dem 15. November 2021 Klinikdirektor der Universitätsklinik für Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation. Anhand von elf Stichworten rund um das Thema Reise stellen wir ihn, seinen Werdegang und seine Ziele vor. Das Interview mit ihm wurde im Mai 2022 geführt.
Prof. Dr. med. Dimitrios Mougiakakos (Foto: Sarah Kossmann, UMMD)
Mobilität: Mit welchem Gefährt bewegen Sie sich am liebsten fort?
Zu Fuß! Ich laufe sehr gerne.
Reiseroute: Auf welchen Wegen sind Sie nach Magdeburg gekommen?
Ich bin und war schon immer sehr neugierig. Und ich hatte ein gutes role model, meine fünf Jahre ältere Schwester. Sie ist Elektroingenieurin und war die Erste in der Familie, die sich für den Weg eines Studiums, einer Promotion und einer akademischen Karriere entschieden hat. Und das war das Vorbild, dass mich in die Forschung gebracht hat.
Gepäck: Was bringen Sie in Ihrem Koffer mit?
Ich bin enthusiastisch und gleichzeitig pragmatisch. Und ich bin optimistisch, ich kann jeder Situation auch etwas Positives abgewinnen. Bereits die alten Griechen sagten: "Es gibt nichts Schlechtes, an dem nicht auch etwas Gutes ist."
Kurzausflug: Wohin führt Sie Ihr erster Ausflug: nach Berlin, in den Harz oder an die Ostsee?
In meine Heimatstadt Hannover, die nicht mehr so weit weg ist!
Traumziele: Was sind Ihre wichtigsten Reiseziele?
Der größte Wunsch, den ich als forschender Arzt immer habe, ist es eine Idee aus dem Labor in die Klinik zu übersetzen. Das wäre das Schönste: auch in Magdeburg etwas Neues zu entwickeln, die Translation in die Behandlung zu schaffen und damit am Ende unseren Patient:innen zu helfen. Das kann funktionieren, es braucht manchmal zehn Jahre, aber es kann funktionieren!
Einheimische: Wie empfinden Sie den "Machdeburjer"?
Da habe ich ein sehr positives Bild. Ich finde der Magdeburger ist sehr, sehr hilfsbereit. Egal wo, sowohl in der Nachbarschaft als auch im Supermarkt. Sehr offen und sehr interessiert an dem Gegenüber. Ich habe selten so viele Menschen erlebt, die aktiv auf der Straße das Gespräch gesucht haben, wenn man irgendwo stehengeblieben ist und sich eine Kirche angeguckt hat. Die einem erklären wollen, woher diese Kirche stammt, was die Geschichte ist, wo die nächste Kirche mal gestanden hat. Das finde ich sehr schön!
Reiseführer: Was waren die nützlichsten Wegweiser in Ihrer Karriere?
Ich hatte das Glück, auf meinem Weg hierher sehr viel von meinen Mentoren profitieren zu können. Das waren vor allem Prof. Rolf Kiessling in Schweden und mein ehemaliger Chef in Erlangen, Prof. Andreas Mackensen. Ich durfte die Vorzüge des skandinavischen Models der Personalführung mit flachen Hierarchien und klarer Zielfokussierung kennenlernen. Zusätzlich zu den fachlichen Kompetenzen haben mich beide sehr viel zu Lebensführung in Leitungspositionen, Resilienz und Balance zwischen Familie und Arbeit gelehrt.
Angekommen: Sind Sie schon in Magdeburg sesshaft geworden?
Ja, ich habe es sehr gut - ich wohne direkt gegenüber vom Dom, ich kann von meinem Balkon direkt auf den Dom blicken! Das ist für mich ein sehr privilegierter Ort, um in Magdeburg zu leben. Direkt an so einem geschichtsträchtigen Monument und mit so vielen Möglichkeiten in der näheren Umgebung die wenige freie Zeit zu genießen.
Urlaubsplanung: Wie gelingt Ihnen eine gute Work-Life-Balance?
Ich muss dafür eigentlich gar nichts tun. Ich habe zwei kleine Söhne, 1.5 und 4, die sorgen ganz automatisch dafür, dass ich in eine Balance komme. Da brauche ich nicht viel machen.
Reisebericht: Welche Spuren wollen Sie hinterlassen?
Was das angeht, muss man langfristig denken. Und ich kann jetzt noch nicht absehen, ob alles, was ich mir jetzt vorstelle, sich so umsetzen lassen wird. Aber was ich hoffe ist, dass mein Engagement in Magdeburg einen langen Schatten werfen wird. Dass also die nächste und auch die übernächste Generation von jungen Kolleg:innen, die ich ausgebildet haben werde, von mir als Person und als Lehrstuhlinhaber profitieren und das wiederum an ihre Kolleg:innen und Patient:innen weitergeben werden. Wenn ich es geschafft habe, die nächsten Generationen mitzuprägen, die dann positiv auf mich zurückblicken, dann ist das für mich schon ein beachtlicher Erfolg.
Inspiration: Wann haben Sie ihre kreativsten Momente?
Das Schöne an den kreativen Momenten ist, dass man sie nicht vorhersehen kann. Sie kommen einfach! Es gibt für mich keinen bestimmten Ort oder keine bestimmte Zeit, das kommt ganz unverhofft und man muss sie einfach einfangen.